DER WEG ZUM MOTORRAD
 

Der Weg zur ZZR

geisterbild


Mein Weg zum neuen Zweirad
Die Mängel der Maschine unter die Lupe genommen!
Das große Schrauben kann beginnen
Tag zwei des großen Schraubens
Die erste Fahrt nach sechs Jahren Pause
Der Alltag mit der Dicken
Der große Defekt


Mein Weg zum neuen Zweirad

Es war Mitte Juli 2006, als meine Frau und ich auf die Idee kamen, uns nach ca. 6 Jahren Abstinenz wieder ein Zweirad zuzulegen. Ausgelöst wurde diese Idee von Dr.Kawa.
Dr.Kawa ist ein guter Bekannter, der schon seit Ewigkeiten eine Kawa fährt (und auch operiert, wenn es sein muss). Er hat unsere Tochter zu einer kleinen Tour mitgenommen.

Nun stellte sich die Frage, wie viel Geld steht zur Verfügung und was soll es für ein Baby werden? Die alte Leier mit dem Geld kennt wohl jeder, man braucht immer mehr, als man zur Verfügung hat. Warum sollte es bei uns anders sein? Nach einiger Überlegung legten wir ein Limit von ca. 3000 Euro fest. Damit war die Geldfrage also geklärt.
Nun war die Entscheidung dran, wonach wir suchen. Es musste eine Entscheidung getroffen werden, welche Marke und welches Modell es werden sollte.
Die Frage nach der Marke wurde sehr schnell durch Dr.Kawa und unserer eigenen alten Erfahrung geklärt (wir fuhren vor ca. 8 Jahren bereits eine Kawa, GPZ 500S).
Nach Abwägen verschiedener Faktoren wie Haltbarkeit, Kraft, Geschwindigkeit und vor allem Optik fiel die Entscheidung. Es soll eine ZZR 1100 werden.

Jetzt ging es los. Es wurde bei Mobile.de, bei Ebay, in Zeitungen und bei verschiedenen Händlern nachgesehen. Aber es gab nirgends eine Maschine die unseren Kriterien entsprach. Was sollten wir machen? Auf ein Motorrad verzichten - NEIN - das geht natürlich überhaupt nicht. Also musste ein anderes Modell her. Zum Schrecken von Dr.Kawa sollte es nun eine Honda CBR1000F werden. Das suchen ging also wieder von vorne los. Und dann bei Mobile. Da war sie, die lange gesuchte Maschine.
Unsere Honda stand bei Aurich, also ca. 300 km weit weg. Es wurde diverser Emails und Telefonate mit dem Händler geführt und wir fuhren dann mit roten Nummern im Gepäck nach Aurich. Die Vorfreude war riesig. Die letzte Kurve und wir waren da. Wir waren beim Händler angekommen und suchten dann auch gleich die Honda. Oh Schreck, was war denn das? Das, was da als "gut erhaltene" Honda beschrieben wurde, war eine wahre Katastrophe. Die Verkleidung war an mehreren Stellen gerissen und mit Aufklebern wieder versteckt worden. Mit einer gewissen Wut gegen den Händler im Bauch ging es dann wieder nach Hause.

Ca. 1 Woche später war da dann ein Angebot bei Ebay. Eine ZZR 1100c Bj.1991 in blau / violett. "Wow" dachten wir, bis wir den Text lasen.
Durch ein gelöstes Kettenritzel riss die Kette und das Hinterrad blockierte bei Tempo 250 km/h. Das bedeutet die Schwinge hatte etwas abbekommen. Selbst das hintere Kettenrad war verformt.
Nach einem kurzen Telefonat mit unserem Doktor stand fest, wir sehen uns das gute Stück mal an.
Einen Tag später war das Baby bereits unser und stand einen weiteren Tag später schon bei uns auf dem Hof. Nun ging das Arbeiten los.

 


Die Mängel der Maschine unter die Lupe genommen!

Als allererstes musste mal festgestellt werden, was alles defekt ist. Hierbei musste auch der Kostenfaktor mit beachtet werden.
Folgende Defekte wurden auf den ersten Blick gefunden:

- Kettenritzelabdeckung innen und außen gebrochen
- Kette gerissen
- Kettenrad hinten verbogen
- Kettenschutz gebrochen
- Hinterradschwinge von der Kette angeschliffen und beschädigt
- Kettenradträger gerissen
- Hinterrad geplatzt
- Hinterradfelge gerissen

Auf den ersten Blick sind es zwar nur wenige Teile, jedoch bedeutete es eine Menge Arbeit.
Als allererstes mussten die Teile rangeschafft werden. Diverse Teile wurden bei Ebay angeboten, andere haben wir bei www.Bike-Teile.de
günstig erstanden. Trotz alledem blieb uns aber auch der Weg zum Kawa-Dealer des Vertrauens nicht erspart.

 


Das große Schrauben kann beginnen

So nun ist es soweit. Das große Schrauben kann beginnen. Ich habe mich mit Dr. Kawa verabredet um die große OP zu beginnen.
Wir treffen uns bei Dr. Kawa zu Hause, da er mehr Platz und auch das erforderlich Werkzeug hat.
Als erstes muss das Motorrad erst einmal entkleidet werden. Sämtliche Verkleidungen, Tank, Auspuffanlage und diverse Kleinteile müssen runter.
Das Öl muss unbedingt raus. Es sieht sehr komisch aus, denn es hat eine Farbe wie Kaffee mit viel Milch drin. Ob das so gut ist ???. Mal sehen was uns da noch alles erwartet. Nun geht es dem eigentlichen Teilen an den Kragen. Das Hinterrad muss von der Kette getrennt werden. Diese hat sich ordentlich zwischen Kettenrad und Schwinge verkeilt. Mit ein bisschen Kraft und den richtigem Dreh geht es aber. Anschließend können wir das Hinterrad und die Schwinge ausbauen. Das war bis jetzt kein Problem. Nun muss der zerborstene Deckel für das Kettenritzel ab. Jetzt beginnen die richtigen Probleme.
Um den Deckel komplett auszubauen, muss der untere Rahmen des Motorrades und der Motor raus bzw. gelöst werden. Das bedeutet eine Menge Schraubarbeit.

Nach ein paar Stunden sehen wir aus wie Schwein, das Carport wo wir Arbeiten ist voll mit Motorradteilen und die Lust lässt auch langsam nach. Weiter geht es am nächsten Tag.




Tag 2 des großen Schraubens

Sonntagmorgen gegen etwa 10.00 Uhr treffen wir uns wieder bei Dr.Kawa. Müssen nur mal kurz den Verkleidungsdeckel über dem Ritzel austauschen.
Dieser ist nämlich komplett gerissen. - Habe ich mal eben kurz gesagt? - So mal eben war wohl nichts. Wir mussten den Rahmenunterzug abbauen.
Anschließend musste der Motor abgesenkt werden um eine letzte Schraube zu lösen. Geschafft alle defekten Teile sind ausgebaut. Die richtigen Ersatzteile sind auch drin. Nun kommt die große Frage? Was ist mit dem Öl? Warum diese merkwürdige Farbe. Na gut:

Öl ablassen, altes gebrauchtes Öl rein und Motor kurz laufen lassen.

Oh Schreck! Auch dieses Öl verfärbt sich in Cappuccino Farbe! Ist der Motorblock etwa auch noch gerissen? Also noch einmal:

Öl ablassen, Ölfilter wechseln, neues Öl rein und Motor kurz laufen lassen.

Na, da habe ich noch einmal Glück gehabt. Der Motorblock ist nicht gerissen. Es war nur Restwasser welches durch den gerissenen Motordeckel hineingelaufen ist.
Nun noch die restlichen Kleinteile anbauen und FERTIG.

Das Motorrad ist fahrbereit.

 

´zzr fertig

 

 

Die erste Fahrt nach sechs Jahren Pause

 

Sonntagabend und ich muss zum Dienst. Draußen regnet es in Strömen und es wird langsam dunkel. Aber trotz alledem, ich werde mit der Dicken fahren.
Lederklamotten an, Rucksack gepackt und los geht es. Nach ca. 2000 Metern ein erster Blick in den Rückspiegel und es ist ein weiteres Motorrad zu sehen.
Es kommt ziemlich schnell immer näher und vor mir eine enge Linkskurve. Was mach ich jetzt bloß? Schleiche ich mit 30 km/h um die Kurve und blamiere mich oder lasse ich das andere Motorrad lieber vorbei? Na gut, die Vernunft hat gesiegt. Gas weg, Blinker rechts gesetzt und am Straßenrand angehalten.
Nachdem das Motorrad vorbei ist, kann ich durch die Kurve schleichen. Nach einer halben Stunde im strömenden Regen bin ich im Dienst angekommen.
Leider bin ich patschnass. Aber überglücklich endlich wieder zwei Räder unter dem Hintern zu haben.

 

 

Der Alltag mit der Dicken

Nun bin ich schon diverse male von zu Hause zum Dienst und wieder zurück gefahren. Jedes Mal ist es ein tolles Gefühl.
Leider wird nun so langsam das Wetter immer kühler und man sieht auch immer weniger Biker auf der Straße. Ob das an der Jahreszeit liegt?
Es geht ja schon auf November zu. Was Solles ich fahre immer weiter, egal wie das Wetter wird. Zumindest war das meine Vorstellung.

 

 

Der große Defekt

Mittlerweile haben schon Dezember. Egal - ich fahre so gerne Motorrad und der Winter ist ja eigentlich auch gar kein Winter. Also wird gefahren bis der Schnee oder Glatteis mich bremsen.
Doch da ist es passiert. Ich habe Feierabend schwinge mich auf mein Bike und will nach Hause fahren. Den Schlüssel umgedreht, der Anlasser dreht und der Motor springt….. nicht an. Was nun? Nach langem Versuchen die Dicke wieder zum Leben zu erwecken blieb mir nichts anderes übrig als einen gelben Engel zu rufen. Ca. 1 Stunde später war er da und konnte mir leider auch nicht helfen. Etwas gefrustet blieb mir nur der Abschleppwagen.
Ich ließ das Motorrad gleich zu Dr. Kawa bringen. Mit seiner Hilfe sollte es kein Problem darstellen sie wieder zum Leben zu erwecken. Aber FEHLANZEIGE. Auch Dr. Kawa war zumindest die erste Stunde etwas ratlos. Nach langem testen und ausprobieren stellten wir nun fest, dass die Zündbox wohl kaputt war. Also ab ins Internet und bei Ebay gesucht. Schock, die Zündbox sollte 120 Euronen kosten. Das ist aber ganz schön teuer für eine kleine schwarze Box mit ein paar Kabeln dran.
Nach einer Zeit von ca. 3 Wochen suche habe ich dann doch eine günstige Box gefunden und ersteigert. Nur die Lieferung dauert ewig lange. Vom Ersteigern bis zur Lieferung vergingen wieder 2 volle Wochen. Nachdem die Box geliefert wurde, war sie schnell eingebaut und mit Hilfe einer großen Autobatterie konnte die Dicke wieder zu Leben erweckt werden. Ich hoffe, dass dies das größte Problem mit der Dicken bleibt.